Naturnahes Gärtnern in der Pionier-Oase

In der Pioniersiedlung in der Favoritenstraße 235 in Wien ist in den letzten Jahren auch ein sozial-ökologisches Pionierprojekt entstanden: die Pionier-Oase. Direkt in der Wohnanlage findet sich heute eine grüne Oase mit Wildblumenwiesen und Gartenbeeten. Sie wird von engagierten Bewohner*innen bepflanzt und gepflegt.

Als im Jahr 2017 von der Hausverwaltung das Angebot zum „Urban Gardening“ kam, meldeten sich 15 Interessent*innen für ein Gartenbeet an. Gemeinsam wurden Vorträge auf der BOKU und in der Gartenbauschule Schönbrunn besucht und bei Biobäuer*innen, Gärtner*innen, NGOs sowie der Stadt Wien hilfreiche Ratschläge eingeholt. Bald waren es 50 bis 60 Bewohner*innen aus der Anlage, die sich engagierten. Herbert Floigl, ein Bewohner der die Pionier-Oase maßgeblich mit initiierte, erinnert sich: „Uns war von Anfang an klar, dass wir kein Gift wollten und alles ökologisch sein sollte.“

Die Grünflächenbetreuung in der Pionier-Oase wurde sukzessive auf naturnahes Gärtnern umgestellt. Dies ist ein alternativer Weg zur konventionellen Bewirtschaftung von Grünflächen in Wohnanlagen. Es gibt Bereiche mit Totholz und Laubhaufen, in die sich Tiere zurückziehen können. Komposthaufen und Regenwassertonnen unterstützen lokale Kreislaufwirtschaft. Gemeinschaftsgärten laden Hausbewohner*innen ein, Gemüse anzubauen oder Blumenbeete zu gestalten. Gemäht wird wohlüberlegt, manchmal auch nur mit der Sense. Der Garten ist Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen und leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt. Dafür hat die Wohnanlage im August 2019 als erste Anlage sogar die Auszeichnung „Naturnahe Grünoase“ der Stadt Wien verliehen bekommen.

Auch die Kommunikation unter den Bewohner*innen hat sich positiv verändert. Denn hier schaffen viele Menschen gemeinsam einen Lebensraum.

Mehr Infos: nachhaltig.at